Was sind Zigarren?

In diesem Bild ist zu sehen, wie ein Mann eine Zigarre anzündet.
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In Deutschland feiert die Zigarre ihr Comeback. Es gibt wohl kein anderes Genussmittel, welches derart gefragt ist – die Zigarre. Jeder kennt Serien, Filme oder Literatur, in welchen die Zigarre gezeigt wird. Automatisch wird sofort an das A-Team gedacht, an Kuba oder an bekannte Persönlichkeiten, welche gerne eine Zigarre geraucht haben. Kurzum: Die Zigarre ist ein Kulturgut, woran sich auch heute noch Anfänger erfreuen können.

Bekannte Persönlichkeiten haben Zigarren geprägt

Zu den bekanntesten Zigarrenrauchern gehört Sir Winston Churchill, dieser hatte sogar ein politisches und persönliches Image über die Zigarre konstruiert. Er zeigte mit der Zigarre eine ruhige und autoritäre Atmosphäre.

Seine Liebe zu Zigarren entdeckte er als junger Offizier in Kuba, hieraus wurde ein lebenslanges Hobby. Verschiedene Zigarren in großen Mengen hat er gesammelt, angeblich sollen es 4.000 Zigarren in seinem Chartwell-Haus gewesen sein. Zusätzlich wollte er seine Zigarren immer dann rauchen, wenn ihm danach war – das erforderte nicht selten Erfindergeist.

Damit er seine Zigarren an Bord eines Flugzeuges genießen konnte, hatte er einen speziellen Fluganzug konstruieren lassen. Übrigens war dies auch für seine Berater von Vorteil, durch die ruhige Art, die er während einer Zigarre ausstrahlte, beruhigten sich seine Berater stets, auch wenn es sich um große Unsicherheiten oder Krisen handelte.

Winston Churchill rauchte übrigens Romeo Y Julieta Zigarren, diese stammen aus Kuba. Kubanische Zigarren sind aufgrund diverser Gründe kostenintensiv.

Wie wird eine Zigarre hergestellt?

Die Herstellung von Zigarren ist ein Handwerk. Die Zigarren bestehen aus Tabakblättern, Zur Umwicklung folgt ein Deckblatt, das ist ebenfalls ein Tabakblatt, jedoch mit einer besonders guten Qualität. Bei Zigaretten ist das anders, hier wird der Tabak umhüllt mit einem Papier, zumeist aus einem gebleichten Papier, was das Rauchen umso schädlicher macht.

Der Tabak für die Zigarre ist ein Teil der Zigarrenkunst, hier kommt es auf jedes Detail an. Es geht um die Bodenbeschaffenheit und um das Klima des Anbaugebietes, in etwa ist dies mit der Herstellung von Wein vergleichbar, dies wird insbesondere durch die Fermentation erkennbar. Jedes Detail und jeder noch so kleine Faktor bestimmt am Ende die Qualität und den Geschmack einer Zigarre.

Als besonders hochwertig gelten Zigarren aus der Dominikanischen Republik, Brasilien und Kuba. Jedes Herkunftsland hat auch seine gewissen Besonderheiten. In der Regel sind Tabak aus Brasilien etwas süßer, der Tabak aus Kuba besonders stark und Tabak aus der Dominikanischen Republik ist eher mild.

Das ist aber auch alles eine Frage der späteren Verarbeitung. Nach der Ernte wird der Tabak noch getrocknet und fermentiert. Das ist ein Vorgang, bei welchem die Aromen der Zigarre ausgebaut werden. Die Herstellung von Zigarren ist somit nicht nur davon abhängig, wo der Tabak angebaut wird, sondern vor allem, wie der Tabak später verarbeitet wird.

Die Zigarrenherstellung ist fast immer Handarbeit. Das beginnt bereits damit, dass erfahrene Fachleute die Blätter von Hand sortieren. Nur die absolut besten Blätter werden für die weitere Verarbeitung verwendet. Die zweite Wahl wird aber nicht entsorgt, sondern gehäckselt und für Zigaretten oder Zigarillos verwendet. Jeder Zigarrenhersteller hat auch eigene Zigarillos auf dem Markt.

Eine Ausnahme gibt es mit den Shortfiller-Zigarren, deren Innenleben besteht ebenso aus geschnittenen Tabak. Das sind preiswerte Zigarren, denn bei höherwertigen Zigarren besteht die Einlage ausschließlich aus gerollten Tabakblättern (Longfiller). 

Wenn alle Tabakblätter sortiert wurden, wird die Zigarre gerollt, das geschieht im besten Fall auch durch Handarbeit. Der Facharbeiter achtet penibel darauf, dass sich in der Einlage kleine Kanäle bilden, wodurch sich der Rauch ziehen lässt. Umwickelt, wird die Zigarre dann mit einem besonders schönen Tabakblatt (das sogenannte Deckblatt).

Am vordersten Ende folgt ein Schnitt, damit die Zigarre sich auch entzünden lässt. Das hintere Teil wird vom Raucher selbst abgeschnitten, er kann damit selbst bestimmen, ob es eine kleine oder große Fläche sein soll, um darüber die Art des Zuges zu bestimmen.

Richtige Schreibweise: Zigarren oder Cigarren?

In früheren Zeiten wurde Cigarre geschrieben, allerdings ist nicht ganz klar, weshalb. Die Maya nutzten das Wort “zicar” für Rauchen, es gibt genauso aber auch die längliche Form zum spanischen Wort “Cigarra” für Zikade. Wie auch immer: in Deutschland wurden Cigarren seit 1902 amtlich mit Z am Anfang geschrieben. Die Schreibweise mit C gibt es aber auch heute noch, sowohl bei den Rauchern als auch im Handel.

Die übliche Schreibweise lautet aber „die Zigarre“ oder „die Zigarren“.

Woher stammen Zigarren?

Zigarren wurden erstmals im 18. Jahrhundert durch britische Seeleute in die nordamerikanischen Kolonien gebracht, hier wurde schon bald auch der Tabak angebaut. Im 19. Jahrhundert wurde das Rauchen von Zigarren in Europa beliebt. In Deutschland wurde der Tabakanbau ebenso gefragt, wodurch sich ganze Regionen prächtig entwickelt konnten (unter anderem auch die Stadt Lorsch in Hessen). Vermehrt angebaut wurde der Tabak in Deutschland aber in Baden und Preußen.

Fortan war das Rauchen in Mitte der Gesellschaft angekommen, jeder hatte Zigarren oder Zigarillos ausprobiert. Später folgten dann aber Gesetzgebungen, die das Rauchen immer komplizierter machte. Das Genussrauchen wurde später nur noch eine Randerscheinung. Mittlerweile aber, feiert die Zigarre ein Comeback. Dem Aficionado freut das, denn das sorgt für eine bessere Verfügbarkeit und neuen Marken.

Interessante Tabakprojekte in Deutschland zur Zigarre

In Deutschland haben sich viele Städte entwickelt, weil sie für den Tabakanbau geeignet waren. Daraus formten sich diverse Firmen, die später national und international die Produkte verkauft haben. Die Steuergelder kamen dann wiederum den Einwohnern zugute. Die Herstellung von Zigarren ist auch hierzulande sehr gefragt gewesen. Damit diese alte Tradition nicht in Vergessenheit gerät, gibt es etwa das Lorscher Tabakprojekt.

Aus diesem Tabakprojekt entstammen Zigarren, die den kubanischen Produkten sehr ähnlich sind, das ist auch kein Zufall. Die freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projekts machten in Kuba Urlaub und schauten sich an, wie der Tabakanbau und wie die Tabakverarbeitung funktioniert. Ebenso wurden auch kubanische Samen verwendet.

Gentlemanbedarf Redaktion
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