Fermentation

Wenn der Tabak geerntet wurde, gibt es noch viele weitere Schritte, um hieraus eine Zigarre oder ein anderes Tabakprodukt zu verarbeiten. Die Fermentation des Tabaks sorgt für die Aromen, denn sollte der Tabak lediglich nach der Ernte getrocknet werden, würden sich keine Aromen bilden. Der Geschmack wäre eintönig und beinahe zu bitter. Ebendarum ist die Tabakfermentation ein wichtiger Schritt.

Weshalb kommt es zur Tabakfermentation?

Nach der Ernte des Tabaks kommt es zur Trocknung, somit verliert der Tabak auch seinen Geschmack. Die ehemalig saftig grüne Blätter verwandeln sich zu braunen und knittrigen Blättern, wobei es auch noch Techniken gibt, um das Grün zu erhalten, das ist aber nur in ganz wenigen Fällen der Fall. Der Großteil soll bei der Trocknung braun werden, denn über diesen Weg wird der Stärkegehalt sowie auch der Zucker- und Eiweißgehalt im Blatt reduziert. Bei der darauffolgenden Fermentation verliert der Tabak weiteres Zucker, Eiweiß, Gerbsäure und Nikotin. Dadurch kommt es zur Genießbarkeit, die der Aficionado auch erwartet.

Wie funktioniert die Fermentation?

Die getrockneten Tabakblätter werden auf einen Haufen zusammengelegt, der Umfang ist nicht begrenzt und richtet sich vielmehr nach dem Lagerraum. Die Tabakhaufen (auch Tabakcharge genannt) werden mit Stofftüchern abgedeckt, in etwa ist ein Haufen eine Tonne schwer. Daraufhin beginnt die Fermentierung, die vergleichbar ist mit einer Gärung. Im Haufen entsteht nämlich jetzt eine Temperatur von 60 Grad Celsius, damit steht dem Fermentierungsprozess nun nichts mehr im Wege.

In regelmäßigen Abständen wird der Tabak jetzt umgeschichtet, das geschieht bis zu fünfmal innerhalb des Prozesses. Die äußeren Blätter werden in das innere verlagert. Tatsächlich gibt es auch Unterschiede bei der Dauer dieses Prozesses, aber für gewöhnlich wird die Tabakcharge so für vier bis sechs Monate belassen. Einige Marken wiederholen den Prozess sogar nochmals, das ist aber nicht die Regel und auch keine Notwendigkeit. Damit zeichnen sich vielmehr die Premium-Hersteller aus.

Die Fermentation bei Premium-Zigarren wird in der Regel verdoppelt, so ist dies auch bei den kubanischen Zigarren der Fall. Bei Cohiba findet dieser Fermentationsprozess sogar dreimal statt. Dadurch erhält die Cohiba Zigarre seinen Geschmack, dennoch hat die Zigarre aber nicht mehr Nikotin als andere Premium-Zigarren, die lediglich zweimal fermentiert worden sind. Cohibas sind damit auch hervorragend verträglich, sodass auch Einsteiger nicht von der Stärke während des Rauchens aufgeben müssen.

Künstliche Fermentation für Massenware

Die Lagerräume sind begrenzt, eines Tages kommt somit jeder auch an seine Grenzen. Bei Premium-Zigarren wie Cohiba oder Cain gibt es keine Ausnahme, hier findet die Fermentation ausschließlich natürlich statt. Bei anderen Herstellern muss es unter Umständen schneller gehen, da die Lagerräume nicht ausreichen, somit wird von der Industrie auch gerne nachgeholfen. Die Tabakcharge wird in diesen Fällen künstlich erhitzt.

Die Regel ist dies aber nicht, vielmehr findet dieser Prozess bei Zigarettentabak statt. In dem Fall bleibt der Zucker bestehen, bei einer Tabakfermentation für Zigarren wiederum, wird der Zucker vollständig vernichtet. Beim Pfeifentabak wiederum wird je nach Sorte fermentiert, teilweise findet hier die gleiche Fermentation statt, wie es bei Zigarren der Fall ist.

Was bedeutet Zucker in der Tabakpflanze?

Bei der Produktion von Zigaretten ist der Zucker häufig gerne gesehen, sodass der Tabak auch nicht so lange fermentiert werden muss. Bei Pfeifentabak kommt es auf die Sorte an, speziell bei aromatisiertem Tabak wird die Fermentation schnell wieder beendet, da die Aromen ohnehin den Tabakgeschmack überdecken. Allerdings findet dennoch immer eine Fermentation statt, da sich sonst Ammoniak im Tabak finden würde, was wiederum einen säuerlichen und aggressiven Geschmack verursachen würde.